Autoglas – Technische Entwicklung und Besonderheiten

Autoglas

In jedem modernen Auto stecken unzählige technische Errungenschaften. Allerdings werden diese nur selten mit dem Autoglas in Verbindung gebracht. Kein Wunder, die meisten Menschen wissen nämlich nicht, was es mit dem Glas auf sich hat und dass je nach Sorte enorme Unterschiede bei den Eigenschaften bestehen.

Simple Glasscheiben wurden nur in den Anfangszeiten des Automobils verarbeitet. Schon kurz darauf haben die Autohersteller damit begonnen, bessere Scheiben entwickeln zu lassen. Grund waren vor allem Verletzungen. Kam es zu Unfällen, sind die Autogläser leicht gesprungen. Hierbei entstanden oft große Scherben, die über sehr scharfe Schnittkanten verfügten und die Unfallbeteiligten zum Teil schwer verletzten.

Heute ist die Situation eine vollkommen andere. In modernem Autoglas steckt unglaublich viel Forschung. Die Materialien, aus denen das Glas gefertigt wird, sind fein abgestimmt. Zudem gilt die Herstellung zum Teil als äußerst komplex. Im Gegenzug profitieren Autofahrer von einer deutlich gesteigerten Sicherheit und geringen Kosten.

Windschutzscheibe

Die Windschutzscheibe übernimmt gleich mehrere Funktionen. Am wichtigsten ist, dass sie einen guten Blick auf das Verkehrsgeschehen ermöglicht. Aus diesem Grund werden Glassorten verarbeitet, die möglichst wenig spiegeln oder blenden und somit ein gutes Sichtfeld versprechen – ganz unabhängig davon, wie die Sonne auch steht.

Aufgrund ihrer Größe neigen sie am ehesten dazu, beschädigt zu werden. Hinzu kommt ihre Ausrichtung zum Straßenverlauf. Wind aber auch Partikel, Insekten etc. wirken ständig auf sie ein. Bei hohen Geschwindigkeiten muss sie einem enormen Druck standhalten. Deshalb eine Windschutzscheibe auch aus speziellem Glas, sogenanntem Verbundglas, gefertigt.

Verbundglas trägt seinen Namen nicht umsonst. Streng genommen handelt es sich nämlich um mehrere Glasscheiben, die miteinander verbunden werden. Zwischen den einzelnen Glasschichten befinden sich spezielle Folien. Sie tragen dazu bei, die Stabilität maßgeblich zu steigern. Kommt es zum Unfall bzw. einer Beschädigung der Frontscheibe, hält sie trotzdem zusammen. Sie mag zwar springen, doch es fallen keine Glasstücke heraus.

Seitenfenster

Bei den seitlichen Fenstern ist es wiederum so, dass sie einer deutlich geringeren Belastung ausgesetzt sind. Aus diesem Grund sind sie längst nicht immer aus Verbundglas gefertigt. Im Regelfall setzen die Autohersteller auf sehr hartes Glas, das hohen Belastungen standhält. Wenn es doch springt, verhält es sich wie Sicherheitsglas, d.h. es zerspringt in viele kleine Scherben, die überraschend glatte Kanten aufweisen. Damit besteht nur ein vergleichsweise geringes Risiko, sich daran zu schneiden oder anderweitig zu verletzen.

Übrigens sind Seitenfenster vergleichsweise oft mit Tönung erhältlich. Dies gilt zumindest für Fahrzeuge oder Oberklasse. Die Tönung ist direkt in das Glas integriert, was zu hervorragenden Eigenschaften führt und beispielsweise den Einfall von UV-Licht maßgeblich verringert. Wer solch einen Schutz bei gewöhnlichem Autoglas nutzen möchte, kann auch eine Folientönung anbringen.

Reparatur von Autoglas

Lange Zeit konnten beschädigte Autogläser nur ersetzt werden, was wiederum kostspielig ist – und das gleich aus zwei Gründen. Zum einen ist es dann erforderlich, die Scheiben als teure Ersatzteile zu kaufen. Hinzu kommen die Kosten für den eigentlichen Einbau. Diese sind übrigens bei allen Autofenstern hoch bemessen. Bei den Seitenfenstern ist es z.B. erforderlich, Türverkleidungen zu entfernen und das Glas präzise in Halterungen einzusetzen. Frontscheiben werden wiederum eingeklebt, was spezielle Werkzeuge erfordert.

Doch gerade Windschutzscheiben lassen sich mittlerweile oft reparieren. Dies trifft zumindest für Steinschläge zu. Solch eine Glasreparatur ist deutlich günstiger als ein Austausch der gesamten Scheibe. Ob eine Reparatur möglich ist, hängt primär davon ab, wo sich der Steinschlag befindet. Steinschläge am Rand stellen auch heute noch ein Problem dar, weil dort große Lasten auf das Glas einwirken. Außerdem darf es sich wirklich nur um Steinschläge handeln, jedoch nicht um Risse.

Übrigens: Autofahrer, die mit solch einer beschädigten Scheibe weiterhin fahren und sie nicht reparieren lassen, bekommen spätestens bei der Hauptuntersuchung in Schwierigkeiten. Dort werden Schäden dieser Art nicht geduldet. Damit die Plakette zugeteilt werden kann, führt an einer Reparatur oder gar einem Austausch der Windschutzscheibe kein Weg vorbei.

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